Ich hatte knapp 2 Stunden auf der Rückfahrt Zeit, mir zu überlegen, was ich zu unserem Spiel bei der 2. Vertretung von Spitzkunnersdorf schreiben soll…
Ich versuche es mal. Im Laufe der Woche kam eine Absage nach der anderen, aber immerhin konnten wir heute 11 Mädels aufbieten, um im Sachsenpokal um den Einzug in die nächste Runde zu kämpfen. Die 2. von Spitzkunnersdorf spielt mit in unserer Landesklassenstaffel. Es hieß also durchhalten.
Durch die Absagen mussten wir wieder umstellen. Mit dem Anpfiff plätscherte das Spiel los. Beide Teams suchten Halt im Defensivverhalten, kaum gezielte Aktionen nach vorn. Wir versuchten, uns zu finden. Aber nach dem ersten Eckball der Gastgeberinnen gerieten wir ins Hintertreffen. Eine Spielerin packte einen Sonntagsschuss aus. Unhaltbar. Aber wir waren ja Rückstand von der letzten Woche noch gewohnt. Also weitermachen! Lange brachten wir nichts Zielstrebiges zu Stande. Wir waren immer einen Schritt zu langsam und meistens zu weit weg von den Gegenspielerinnen. Zudem machte uns die (erwartete) äußerste Robustheit der Spitzkunnersdorfer Damen sehr zu schaffen. Immer wieder bekamen unsere Spielerinnen mal einen Ellenbogen ins Kreuz, kurzes Drüberhalten war normal. Der Schiri ließ es zu, wir konnten nicht gegenhalten und waren auch nicht schnell und im Kopf nicht wach genug, um an den Gegenspielerinnen vorbei zu kommen.
Zur Pause leckten wir uns die Wunden, bei Michelle hatten Wade und Schienbein schon blaue Verfärbungen. Alle bissen auf die Zähne und weiter gings.
Im 2. Durchgang waren wir besser, kamen immer mehr in die gegnerische Hälfte. Aber die wenigen Chancen konnten wir nicht verwerten. Das Anrennen war kräfteraubend. Auch Spitzkunnersdorf ließ merklich nach, nur konnten Sie 3 frische Spielerinnen bringen.
Kurz vor Schluss knallte dann ein Schuss der Gastgeberinnen an die Unterkante der Latte. Der Linienrichter hatte den Ball drin gesehen (Wembley ́66 lässt grüßen!) und wir lagen 0:2 hinten. Gleich im Gegenzug schaffte Sandy doch noch den Anschlusstreffer, aber Kraft, Konzentration und Zeit reichten nicht mehr, um auch noch zum Ausgleich zu kommen.
Unterm Strich ein gebrauchter Tag. Wir haben gemerkt, dass wir Ausfälle nicht so einfach kompensieren können. Irgendwie war bei fast allen der Akku schon beim Anpfiff nicht voll. Solche Tage gibt es hin und wieder.
So können wir uns jetzt ganz auf die Meisterschaft konzentrieren, los geht es nächsten Sonntag gegen Fortunas 2. Bis dahin Köpfe hoch, erholen, Blessuren auskurieren und hoffen wir bei Michelle, dass im Bein nichts kaputt ist.
Aufstellung: Lilly, Lena, Stephania, Anni, Freddy, Emily, Kristin, Meike, Sandy, Michelle, Elisabeth
Treffer: 1:0 ; 2:0 Spitzkunnersdorf (7.; 86.) 2:1 Sandy (88.)
Jens Oehme